Chronik

 

 

 

 

05. Juni 1871:

 

Im Zuge der königlichen Feuerlöschordnung wurden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in unserem Landkreis die ersten Pflichtfeuerwehren gegründet. Im Bewusstsein der Männer, dass man durch freiwilligen Einsetzen mehr zu erreichen ist, als durch eine aufgezwungene Pflicht, wurde an diesem für uns historischen Montag der Grundstein für unsere Wehr gelegt.

 

 

 

1874:

 

Nach bereits drei Jahren war die Freiwillige Feuerwehr bereits auf 58 Mann angewachsen. In der Pflichtfeuerwehr waren noch 106 Mann erfasst. Während die Freiwillige Wehr immerhin achtmal im Jahr übte, beschränkte man sich bei der Pflichtwehr auf zwei Übungen.

 

 

 

1914 - 1917:

 

Der Erste Weltkrieg machte auch vor der Englmarer Wehr keinen Halt. 30 Kameraden mussten zu den Waffen. Fünf von ihnen kehrten nicht zurück, ein weiterer wurde schwer verletzt.

 

 

 

31. Juli 1921:

 

Auch damals wusste man schon Feste zu feiern. So war das 50-jährige Stiftungsfest ein großer Erfolg, bei dem man sich auch über etliche Neuaufnahmen freuen konnte.

 

 

 

1923 - 1924:

 

Die Mitgliedermarke erreicht erstmals die 100. Um nach den harten Jahren der Inflation wieder finanziell zu Kräften zu kommen, wird auch zum ersten mal eine Christbaumversteigerung abgehalten, eine Tradition, die wir auch heute noch pflegen.

 

 

 

14. Aug. 1927

 

Zum Anlass des 75-jährigen Jubiläums wurde die erste Fahnenweihe gefeiert. Als Patenverein fungierte die Freiw. Feuerwehr Klinglbach. Die eigens hierfür angefertigte Fahne befindet sich immer noch im Besitz unserer Wehr. 

 

 

 

1930:

 

Die Technik erhält Einzug in unserer Wehr. So konnten sich unsere Kameraden über eine Motorspritze TS 8 freuen. Diese kam in den darauffolgenden drei Jahren gleich sechsmal zum Einsatz.

 

 

 

 

1934. - 1935:

 

Die berüchtigte Landstorfer Bande trieb auch in Englmar ihr Unwesen. So hatte unsere Wehr bei mehreren Brandstiftungen alle Hände voll zu tun. Die Mitgliederzahl ist auf 44 Mann gesunken.

 

 

 

1938:

 

Das Dritte Reich hinterließ seine verheerenden Spuren auch bei den Feuerwehren. Durch das Feuerlöschgesetz vom 28. Oktober 1938 wurden alle Wehren gleichgeschaltet und zur „Feuerschutzpolizei“ umfunktiniert. Dadurch wurde die Grundeinstellung der Feuerwehren – Freiwilligkeit und Nächstenliebe – enorm beschnitten.
Dennoch zeigten etliche Kameraden der Englmarer Wehr Charakter und widersetzten sich bei der Fronleichnamsprozession dem Verbot, bei kirchlichen Festen mit Vereinsfahnen teilzunehmen. Gemeinsam mit den beiden anderen Ortsfeuerwehren Rettenbach und Klinglbach leisteten sie sogar gegen hinzugerufene Polizeikräfte Widerstand.

 

 

 

1939. - .1945

 

In den Wirren des Zweiten Weltkriegs mussten die meisten Kameraden in den Kriegsdienst, so dass die Feuerwehr von den Jugendlichen und Alten getragen werden musste. Viele unserer damaligen Kameraden verließen das Schlachtfeld niemals wieder.

Nach dem Krieg gab es im gesamten Gemeindebereich mit ihren drei Feuerwehren insgesamt nur noch 80 Feuerwehrmänner.

 

 

 

22. Juni 1946

 

Auf Antrag des damaligen Kreiskommandanten aus Bogen erlaubte die amerikanische Militärregierung wieder die Verwendung von Vereinsfahnen bei kirchlichen Festen.

 

 

 

1951:

 

Nachdem sich das Leben nach dem Krieg wieder einigermaßen normalisiert hatte, war man bestrebt, dass Feuerwehrwesen wieder in Schwung zu bringen. Um dies zu finanzieren, führte man die erste Faschingshochzeit durch.
Ebenso fand in diesem Jahr das 80-jährige Gründungsfest statt.

 

 

 

1958:

 

In diesem Jahr musste das stark baufällige Gerätehaus abgerissen werden. Die Unterbringung der Löschgeräte erfolgte im Gemeindestadl.

 

 


 

 

 

1961:

 

Im Februar erhielt unsere Wehr eine neue Motorspritze TS 8. Diese befindet sich bis zum heutigen Tage noch in Verwendung und verrichtet verlässlich ihren Dienst.

 

 

 

1963:

 

In diesem Jahr konnte der Weihe einer neuen Fahne gefeiert werden.

 

 

 

1967:

 

Zum ersten Mal wurde von einer Gruppe eine Leistungsprüfung abgelegt.

 

 

 

1970:

 

Ein großartiges Jahr für unsere Wehr: Gleich zwei Fahrzeuge konnten für das Löschwesen angeschafft werden. Dies waren ein Tragkraftspritzenfahrzeug und ein Tanklöschfahrzeug. Endlich musste man nicht mehr mit Anhängern ausrücken, sondern hatte eigene Fahrzeuge.
Ebenso wurde zur Alarmierung eine Sirene am Rathaus befestigt.

 

 

 

1971:

 

Am 20. Juli 1971 konnte das 100-jährige Bestehen unserer Wehr gefeiert werden.

 

 

 

1973:

 

Anschaffung einer Anhängeleiter. Dadurch wird immer mehr deutlich, dass Sankt Englmar auch in feuerwehrtechnischer Sicht den Anforderungen an einen Fremdenverkehrsort gerecht wird.

 

 

 

1975:

 

Großbrand bei unserem Vereinslokal. Durch das beherzte Eingreifen mehrerer Feuerwehren und der für damalige Verhältnisse vorbildlichen Ausrüstung konnte eine Brandkatastrophe im Ortskern verhindert werden.

 

 

 

1976:

 

Nach etlichen Jahren ohne richtiges Gerätehaus konnte man endlich in den neuen Mehrzweckbau der Gemeinde einziehen. In diesem befindet sich unsere Wehr auch heute noch.

Außerdem wurden erstmals Atemschutzgeräteträger ausgebildet.

 

 

 

1977 - 1978

 

Erstmals werden Handfunkgeräte angeschafft. Die Mitgliederzahl steigt auf über 150. Des weiteren wird aufgrund der hohen Nachfrage bei der jüngeren Bevölkerung eine eigene Jugendgruppe gegründet.

 

 

 

1982:

 

Ein neues Tragkraftspritzenfahrzeug wird angeschafft. Dieses wurde bis zum Jahr 2016 von uns eingesetzt.

 

 

 

1988:

 

Seit diesem Jahr wird vor der Jahreshauptversammlung ein Gottesdienst für die Verstorbenen Kameraden abgehalten.

 

 

 

 

1991:

 

Am 04. August 1991 ereignete sich ein tragisches Busunglück. Eine Tote und sieben schwerverletzte sind die traurige Bilanz dieses Verkehrsunfalls an einem Sonntag Nachmittag.

 

 

 

1992:

 

Am 26. August 1992 erschüttert eine kilometerweit zu hörende Explosion das Gemeindegebiet. Beim Befüllen eines Gastanks in einem Maibrunner Hotel kam es zu einer Detonation, bei der ein Mensch sein Leben verlor. Unter Lebensgefahr retteten mutige Kameraden die Feriengäste aus dem brennenden Gebäude und konnten schlimmeres verhindern.

 

 

 

1994:

 

In diesem Jahr konnte ein neues Tanklöschfahrzeug mit Hydraulischem Rettungssatz in Empfang genommen werden. Bis heute ist dieses die wichtigste Stütze unseres Fuhrparks.

 

 

 

1996:

 

Mit wehenden Fahnen konnte das 125-jährige bestehen unserer Wehr gefeiert werden. Dazu wurde die nunmehr dritte Vereinsfahne angeschafft und feierlich unter kirchlichem Segen ihrer Bestimmung übergeben werden. Trotzdem überschattete ein trauriges Ereignis dieses Fest: vier Monate vor dem Gründungsfest verstarb der damalige 1. Vorstand unseres Vereins.

 

 

 

1999:

 

Die Feuerwehr kann erstmals einen Schulungsraum ihr Eigen nennen.

 

 

 


 

 

2000:

 

Im Sommer dieses Jahres musste unsere Wehr zu einem ihrer schwersten Einsätze ausrücken. Bei einem Verkehrsunfall im Gemeindegebiet erlag unser 2. Kommandant seinen Verletzungen. Unsere Einsatzkräfte wurden dabei an die Grenzen ihrer Belastbarkeit gebracht.

Die FF St. Englmar trat dem Kreisfeuerwehrverband bei.

 

 

 

2001:

 

Großbrand in einem ortsansässigen Hotel. 150 zu Hilfe gerufene Einsatzkräfte konnten den Brand in kürzester Zeit unter Kontrolle bringen.

 

 

 

2002:

 

Erwerb eines ausgemusterten VW-Busses aus Polizeibeständen. Dieser wurde in mühevoller Eigenarbeit in Stand gesetzt.

 

 

 

2005:

 

Aufgrund überhöhter Geschwindigkeit kam ein junger Mann an der Gemeindegrenze zu Rattenberg von der Fahrbahn ab. Die Kameraden konnten das Unfallopfer nur noch leblos bergen.

 

 

 

2006:

 

Im Februar wurde aufgrund massiven Schneefalls Katastrophenalarm im Bereich St. Englmar ausgelöst. Drei Tage lang waren unsere Kräfte zusammen mit allen verfügbaren Wehren unserers Landkreises, der Bundeswehr, dem THW und anderen Hilsorganisationen mit dem Abräumen von Dächern beschäftigt.

 

 

 

2007:

 

Mithilfe von Spenden und eigenen Mitteln wurde eine Wärmebildkamera angeschafft.

 

 

 

2008:

 

Durchführung einer Faschingshochzeit.

 

 

 

2009:

 

Fertigstellung des Grillwagens in Zusammenarbeit mit anderen Ortsvereinen. Somit ist man für alle Festivitäten bestens vorbereitet.

 

 

 

2010:

 

Anschaffung eines neuen Hydraulischen Rettungssatzes. Nun ist man in der Lage, auch moderne Autos in Notfällen öffnen zu können.

Im Mai erblickt unsere Homepage erstmals das Licht dar Welt. Nun ist die FF St. Englmar endgültig im 21. Jahrhundert angekommen.

 

 

 

Mai 2011:

 

Einweihung des neuen Mehrzweckfahrzeugs. Dieses wurde größtenteils aus vereinseigenen Mittel bezahlt.

 

 

 

Juli 2011

 

Ausgelassene Feierstimmung im ganzen Dorf. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung und den umliegenden Feuerwehren wurde das 140-jährige Bestehen unserer Wehr mit Weihe der restaurierten Fahne aus dem Jahr 1927 begangen. Ein Fest, dass allen Beteiligten noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Nur zwei Wochen nach dem Fest musste die Feuewehr zu einem Verkehrsunfall mit einer dabei verstorbenen, allen Kameraden bekannten Person ausrücken. So nah können Freude und Trauer sein.

 

 

 

2012:

 

Dieses Jahr musste unsere Wehr gleich zu zwei Verkehrsunfällen mit je einer toten Person ausrücken.

 

 

 

2013:

 

In diesem Jahr musste sich die Englmarer Wehr einem ihrer bisher schwersten Einsätze stellen. Bei einem schweren Verkehrsunfall bei St. Egidi wurden sechs Personen schwer bis schwerst verletzt. Für den Abtransport der Unfallopfer wurden insgesamt fünf Helikopter, teilweise sogar aus Österreich, benötigt.

Im selben Jahr beteiligte sich unsere Wehr auch bei dem Jahrhunderthochwasser im Landkreis Deggendorf. Unsere Kameraden waren zur Dammerhöhung mittels Sandsäcken bei Osterhofen eingeteilt.

Erstmalig in der Geschichte unserer Wehr werden nun auch Damen in den aktiven Dienst aufgenommen.

 

 

 

2014:

 

Ein lang gehegter Wunsch geht in Erfüllung. Nach Jahren der Planung und Vorbereitung beginnen im Mai die Bauarbeiten für das neue Gerätehaus. Dabei beteiligen sich die Kameraden der Englmarer Wehr mit nicht unerheblichen Eigenleistungen.

 

 

 

2015:

 

Nach über einem Jahr Bauzeit konnten wir endlich in unser neues Zuhause einziehen. Die Einweihung wurde mit einem zweitägigen Fest gefeiert.

Das Neue Gerätehaus beherbergt nicht nur eine geräumige Fahrzeughalle, sondern unter anderem auch Werkstätten, einen Schulungsraum, ein Büro und einen Sozialraum.

 

 

 

2016:

 

HLF thumbDas Jahr 2016 hielt ebenfalls wieder viele Neuerungen für uns bereit.

In den Unkleiden wurde eine digitale Alarmanzeige in Betrieb genommen und eine eigene SMS-Alarmierung eingeführt.

Das wichtigste Ereignis war die Anschaffung eines Hilfeleistungslöschgrupenfahrzeugs. Erstmals in unserer Geschichte steht unserer Wehr ein Löschfahrzeug mit Gruppenbesatzung zur Verfügung.

Die Sirenen riefen zu 20 Einsätzen, darunter auch ein Großbrand eines Bauernhofs. Leider musste auch zu zwei Einsätzen mit Todesfolge ausgerückt werden.

 

 

 

2019:

 

HLF thumbIm Januar kam es zu vielen Unwettereinsätzen wegen umgestürzten Bäumen durch massiven Schneefall und Schneebruch, was sich schließlich in einem Ausnahmezustand gipfelte. Während ein Helikopter und mehrere Harvester anrückten, um Bäume von Schnee zu befreien, mussten alle Zufahrtsstraßen zum Ort gesperrt werden. Unsere Kameraden befanden sich, teilweise nur mit sehr kurzen Pausen, insgesamt 43 Stunden im Dauereinsatz, um alle eintreffenden Einsatzmeldungen unmittelbar und ohne Sirenenalarmierung abarbeiten zu können.

 

 

 

2020:

 

Durch die Corona-Pandemie kam das Vereinsleben ab März fast vollständig zum Erliegen. Besondere Zeiten erforderten dann auch besondere Maßnahmen – da auch in der Feuerwehr zwischenmenschliche Kontakte auf das Minimum reduziert werden mussten, wurden Theorieschulungen für die aktiven Kräfte erstmalig online abgehalten. Weitere Feuerwehrübungen fanden im Verlauf des Jahres dann in kleinen Gruppen statt.

 

 

 

2021:

 

HLF thumbUm die Faschingssaison aufgrund der noch immer anhaltenden Corona-Lage nicht ausfallen zu lassen, wurde der Feuerwehrball erstmals „to go“ abgehalten – Speisen und Getränke wurden den „Ballbesuchern“ mit entsprechendem Hygienekonzept nach Hause geliefert.

Ein großer Meilenstein stand in diesem Jahr ebenfalls an – unser neues Tanklöschfahrzeug, ein TLF 3000 mit Wasserwerfer am Dach, konnte in Empfang genommen werden. Am 5. September, dem ursprünglich geplanten Datum für das 150-jährige Gründungsfest des Vereins, konnte es zusammen mit dem am Gerätehaus errichteten Gedenkstein für unsere verstorbenen Kameraden im kleinen Teilnehmerkreis feierlich eingeweiht werden.

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern.
Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.