Einsätze 2019

eiko_icon Dauereinsatz wegen massivem Schneebruch


Techn. Hilfe > Sturm
Nördlicher Landkreis und Umgebung
13.01.2019
06:30 Uhr
06:30 Uhr
eingesetzte Kräfte :
Rettungsdienst
Bergwacht
Technisches Hilfswerk
alle Wehren der Region
eingesetzte Kräfte: Rettungsdienst
Bergwacht
Technisches Hilfswerk
alle Wehren der Region
 

Einsatzbericht:

Nach den nahezu durchgehenden Einsätzen wegen Schneebruchs in den vergangenen zwölf Stunden fanden sich um halb sieben Uhr morgens der Kreisbrandrat Hr. Albert Uttendorfer und Kreisbrandinspektor Markus Weber im St. Englmarer Gerätehaus ein, um die aktuelle Lage zu besprechen. Aufgrund der Vielzahl an abgebrochen Bäumen auf den Straßen wurde entschieden, ein Lagezentrum einzurichten, um das sich abzuzeichnende größere Einsatzaufkommen besser koordinieren zu können.

Das Gerätehaus in St. Englmar und alle Fahrzeuge der umliegenden Wehren waren ab sieben Uhr vollständig besetzt, um eintreffende Einsätze unmittelbar und ohne Sirenalarmierung durchgehend abarbeiten zu können.

Zeitgleich wurde entschieden, die Zufahrtsstraßen zu sperren, um einer Gefährdung der Verkehrsteilnehmer zuvor zu kommen. Durch die dadurch nötige Verkehrslenkung und die zahlreichen ständig auf die Straßen stürzenden Bäume waren die Einsatzkräfte bis an ihre körperlichen Grenzen gefordert.

Der Landrat Josef Laumer kam persönlich nach St. Englmar, um sich ein Bild von der Lage zu machen und die Einsatzleitung tatkräftig zu unterstützen.

Oberstes Ziel der Einsatzkräfte war es, mindestens eine der nach St. Englmar führenden Straßen freizuhalten, um den anwesenden Feriengästen die Abreise zu ermöglichen und Versorgungsfahrzeugen die Anfahrt zu ermöglichen. Die Fahrzeuge wurden jeweils kolonnenweise gesammelt und mit Feuerwehrbegleitung blockweise eskortiert.

Mittels eines Polizeihelikopters sollte gegen Mittag versucht werden, die Bäume durch den Rotorenwind von der Schneelast zu befreien. Aufgrund des starken Nebels musste der Helikoptereinsatz leider abgebrochen werden. Dadurch blieb nichts anderes übrig, als die Staatsstraße St2139 vollständig zu sperren. Eine Umleitungsstrecke über die Kreisstraße SR 38 wurde eingerichtet.

Am Nachmittag wurde immer klarer, dass ein Schulbetrieb in der Region am nächsten Tag wohl nicht mehr durchführbar sein würde. Um viertel nach vier wurde beschlossen, die Schulen geschlossen zu halten.

Da nur mit Motorsägen das Einsatzaufkommen nicht mehr abzuarbeiten und manche Straßen nicht mehr frei zu halten waren, wurden mehrere Forstbetriebe damit beauftragt, mittels Harvestern die umgefallenen und gefährdeten Bäume umzuschneiden beziehungsweise den Schnee von den Bäumen abzuschütteln. Währenddessen wurden die Straßen, an denen gerade gearbeitet wurde, vollständig gesperrt.

Das Rote Kreuz hielt den normalerweise nur tagsüber besetzten Rettungswagen in St. Englmar auch nachts in Bereitschaft, um gemeinsam mit den ortsansässigen Notärzten und der Bergwacht die medizinische Versorgung der Bevölkerung und Feriengäste sicherzustellen. Auch die Mitarbeiter des Winterdienstes befanden sich im Dauereinsatz, um den stetig zunehmenden Schneemassen Herr zu werden.

Die Sperrungen wurden während der gesamten Nachtstunden aufrechterhalten, was bedeutete, dass manche Feuerwehrkameraden und unsere Kollegen vom Technischen Hilfswerk die ganze Nacht in ihren Einsatzfahrzeugen verbrachten. Zeitgleich versahen mehrere Fahrzeugbesatzungen zusätzlich durchgehenden Bereitschaftsdienst in ihren Gerätehäusern, um nötigenfalls schnell reagieren zu können und umgefallene Bäume an den Nebenstrecken zu entfernen.

Glücklicherweise wandte sich die Wetterlage in den frühen Morgenstunden auf unsere Seite und Tauwetter ohne weitere Niederschläge setze ein, was dazu führte, dass sich die Schneelast auf den Bäumen verringerte. Dadurch entspannte sich die Situation spürbar.

Ab fünf Uhr morgens konnten die meisten Straßen wieder für den Verkehr freigegeben werden.

Bei der Abschlussbesprechung um sechs Uhr morgens berichtete der Einsatzleiter Kreisbrandrat Uttendorfer von der sich deutlich gebesserten Lage und sprach allen Einsatzkräften seinen Dank für die außergewöhnliche Leistungen aus, die alle gemeinsam erbracht hatten. Auch Bürgermeister Anton Piermeier, der selbst von Anfang als Feuerdienstleistender mit dabei war, überbrachte seine Anerkennung für die unermüdlichen Anstrengungen aller Beteiligter. Dank ihnen konnte trotz des Ausnahmezustands das tägliche Leben der Bevölkerung fortgesetzt werden.

Für die meisten Kameraden war der Einsatz jedoch noch nicht vorbei. Nach dem intensiven Material- und Personaleinsatz der vergangen Tage mussten die Fahrzeuge und Geräte wieder auf Vordermann gebracht werden.

Die FF St. Englmar hielt noch bis 13 Uhr den Bereitschaftsdienst aufrecht. Dadurch vergingen vom ersten Alarm am Samstagabend bis zum wohlverdienten Feierabend am Montag insgesamt 43 Stunden im Dauereinsatz, während denen die Einsatzkräfte jeweils nur für wenige Stunden nach Hause zur Erholung konnten.

Was vielen Helfern wohl in Erinnerung bleiben wird, sind nicht nur die vielen umgestürzten Bäume und die Schneemassen, sondern die sich insbesondere in diesen schwierigen Zeiten zeigende große Kameradschaft und ein unvergleichlicher Zusammenhalt.

 

Einsatzbilder:

 

Einsatzbilder

 
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